11 Tipps, um mehr Sprit zu sparen
Vittorio Emmermann
5 min
Ein besserer Kraftstoffverbrauch ist nur eine Möglichkeit, das eigene Budget zu schonen. Mit der Zeit wirkt sich spritsparendes Fahren auch positiv auf unsere Umwelt aus.
1. Überwachung des Kraftstoffverbrauchs
Es mag langweilig sein oder banal klingen, wird aber unterschätzt: Die Überwachung des eigenen Verbrauchs. Diese ist in zweierlei Hinsicht wichtig.
a) Wenn Sie den Verbrauch von Ihrem Zuhause zur Arbeit (und zurück), auf Überlandstrecken und der Autobahn kontrollieren, stellen Sie schnell fest, wo Sie am meisten Kraftstoff verbrauchen. Überlegen Sie, welche Möglichkeiten Sie haben, benzinkostende Strecken zu vermeiden oder Ihr Fahrverhalten auf den Strecken zu verändern.
b) Verändert sich trotz gleichbleibender Strecken und Fahrverhalten der Spritverbrauch, könnte das mit einem technischen Defekt in Zusammenhang stehen. Das bemerken Sie allerdings nur, wenn Sie bereits wissen, welchen Verbrauchsdurchschnitt Ihr Fahrzeug erzielt. Im Falle eines technischen Defekts bei einem Gebrauchtwagen könnte hier eine Gebrauchtwagengarantie nützlich sein.
2. Warten Sie Ihr Fahrzeug
Die Pflege Ihres Autos kann nicht nur dazu beitragen, den Kraftstoffverbrauch ein wenig zu verbessern. Die Pflege dient auch der Sicherheit sowie der Langlebigkeit Ihres Fahrzeugs.
Im Wesentlichen möchten Sie sicherstellen, dass Ihr Auto ruhig rollt und den Kraftstoff effizient verbrennt. Schlechte Achsvermessung, verschmutzte Filter oder eine kaputte Zündkerze können ordentlich Sprit kosten, sind aber einfach zu reparieren.
Nutzen Sie deshalb die Möglichkeit, Ihr Fahrzeug regelmäßig warten zu lassen. Im Prinzip ist es wie ein Gang zum Arzt: Ein kleiner Check kann vor großen Schwierigkeiten schützen.
3. Beachten Sie den Reifendruck
In der Fahrschule lernen wir, dass ein Reifen den optimalen Druck haben sollte. So dient er Ihnen zuverlässig. Nicht zu wenig Luft und nicht zu viel, gilt hier als Maßstab. Mit steigender Rollleistung verliert jeder Reifen Luft, sodass dieser irgendwann wieder nachgefüllt werden sollte. Reifen, die unterhalb ihres normierten Drucks laufen, sind nicht nur ein Sicherheitsrisiko. Sie kosten außerdem mehr Sprit, da die Reibung auf der Straße - und somit der Rollwiderstand - erhöht ist.
Kontrollieren Sie ein Mal monatlich und vor jeder längeren Fahrt Ihren Reifendruck. Den optimalen Reifendruck können Sie an einem Aufkleber im Rahmen der Fahrertür (zumeist rechts im Rahmen, wenn Sie die Tür öffnen) ablesen.
4. Verlieren Sie etwas Gewicht
Unnötiges Gewicht in Ihrem Fahrzeug verschwendet Kraftstoff, insbesondere beim Beschleunigen. Transportieren Sie größere Lasten in Ihrem Kofferraum, die Sie eigentlich nicht benötigen, sollten Sie diese ausladen.
Der Verlust von 45 kg wird die Wirtschaftlichkeit um rund 2% verbessern. Autohersteller arbeiten mühsam daran, Fahrzeuge leichter zu machen. Als Fahrer sollten Sie also keinen unnötigen Ballast einladen, um dieser Innovation entgegenzusteuern.
5. Seien Sie ein reibungsloser Bediener
Das schnelle Beschleunigen auf dem Fahrrad ist eine Belastung für die Beine. Für einen Motor ist es nicht anders. Aber auch das zu langsame Beschleunigen kann den Kraftstoffverbrauch erhöhen. Untertouriges Fahren, d. h. zu vorzeitiges Schalten in einen höheren Gang, erhöht nicht nur den Verbrauch. Es kann ebenso zu technischen Defekten führen.
Als grobe Idee: Nehmen Sie sich 10 Sekunden Zeit, um auf 50 km/h zu kommen. So kombinieren Sie einen sanften Start mit einem schnelleren Gangwechsel durch die mittleren Gänge. Solange bis Sie bei den höheren Gängen bei einer Geschwindigkeit bleiben.
Sobald Sie eine effiziente Geschwindigkeit erreicht haben, achten Sie auf die Beibehaltung eines konstanten Tempos. Es kostet Energie, immer wieder zu bremsen und anschließend zu beschleunigen. Ein Tempomat kann besonders auf Autobahn- und Überlandfahrten dabei helfen, zeitweise konstante Geschwindigkeiten zu halten.
6. Seien Sie kein Rennfahrer
Das Überdrehen Ihres Motors ist ein einfacher Weg, um Kraftstoff zu verschwenden. In der Regel sollten Sie einen Gang höher schalten, bevor Sie 2.500 U/min erreichen. Bei einem Diesel-Pkw liegt diese Zahl näher an 2.000 U/min. Allerdings kann die optimale Drehzahl für den Kraftstoffverbrauch bei bestimmten Fahrzeugen noch niedriger sein. Doch die Faustregel lautet: Schalte kurz vor 2500 U/min.
Wenn Sie mehr zu der empfohlenen Drehzahl Ihres Fahrzeuges erfahren wollen: In einigen Autohandbüchern sind hierzu sogar Tipps enthalten. Schauen Sie doch mal in Ihres.
7. Achten Sie auf Ihre Höchstgeschwindigkeit
Den höchsten Spritverbrauch erreicht man normalerweise bei einer Höchstgeschwindigkeit zwischen 64-89 km/h, während Sie den höchsten Gang Ihres Fahrzeugs eingelegt haben. Natürlich kann es zwischen den Fahrzeugen je nach Getriebe, Motor, Gewicht und Luftwiderstand stark variieren, aber nach 80 km/h sinkt der Spritverbrauch im Allgemeinen recht stark.
Es ist verständlich, dass man bei einer freien Autobahn gern auch etwas schneller fährt, allerdings wird die Verlangsamung Ihren Kraftstoffverbrauch erheblich verbessern. Natürlich können Sie nur so langsam fahren, wie es angemessen ist. Doch probieren Sie es aus: 120 km/h statt 140 km/h. Ihr Fahren wird sanfter und Ihr Verbrauch sinken.
8. Spielen Sie mit der Physik
Arbeiten Sie mit den Kräften der Physik! — Fahren Sie Hügel lieber etwas langsamer hinauf, anstatt alle Möglichkeiten auszureizen. Die Schwerkraft arbeitet beim Aufstieg gegen Sie, ganz gleich, ob Sie das mögen oder nicht. Widersetzen Sie sich nicht und genießen Sie eine ruhige Bergfahrt.
Gleichsam ist es günstig, den Berg im selben Gang herunterzufahren, mit dem Sie ihn erklommen haben. Nicht wenige Autofahrer verzichten auf die Nutzung der Motorbremse. Stattdessen bremsen sie manuell und beschleunigen bei jeder Gelegenheit wieder. Das verschleißt Bremsteile und verbraucht unnötig Kraftstoff.
9. Seien Sie nicht untätig
Moderne Autos brauchen nicht wirklich viel Zeit zum Aufwärmen. Es verschwendet nur Kraftstoff, das Fahrzeug „warmlaufen“ zu lassen. Ähnliches gilt, wenn Sie mehr als 60 Sekunden lang auf jemanden warten: Stellen Sie den Motor ab. Vorausgesetzt, es ist sicher, dies zu tun.
10. Schonen Sie die Klimaanlage
Obwohl elektrische Geräte Energie in Ihrem Auto verbrauchen, ist es in der Regel eine unwesentliche Belastung für den Motor. Das Einzige, was für die Betrachtung des Kraftstoffverbrauchs wirklich in Betracht kommt, ist die Klimaanlage. Der ADAC hat hierzu einen Test durchgeführt und kam zu dem Ergebnis, dass die Klimaanlage im Stand bis zu 0,2l und bei Fahrt bis zu 0,4l Sprit verbraucht.
11. Vermeiden Sie Verkehr
Dieser letzte Tipp scheint ein wenig albern, da niemand nach erhöhtem Verkehrsaufkommen sucht. Nichtsdestotrotz ruiniert nichts Ihren Kraftstoffverbrauch wie sich wiederholende Start-Stopp-Situationen, wenn Sie im Verkehr stecken bleiben.
Schön in der Theorie, aber wie sieht die Praxis aus? — Eigentlich ist es nur die Änderung einer kleinen Routine, die dazu führen kann, erhöhte Verkehrsbelastung zu vermeiden. Bevor Sie eine Strecke fahren, ganz gleich, wie bekannt sie Ihnen ist: Checken Sie kurz das Radio oder Smartphone. Das kann Sie auf einen Unfall oder Stau aufmerksam machen.
Gelegentlich führt das zwar dazu, dass Sie einen Umweg fahren, doch dieser kann Nerven, Zeit und Sprit sparen — selbst dann, wenn er mit ein paar Kilometern mehr verbunden ist.
Lassen Sie es uns zusammenfassen
Obwohl wir Ihnen gern sagen möchten, dass die Einhaltung dieser Tipps bis zu 50% Kraftstoffverbrauch einspart, sind es wohl eher 10 - 20%. Doch selbst diese machen sich zeitnah bemerkbar. Sie werden es sowohl direkt im Rahmen der Spritkosten, wie auch in Bezug auf Reparaturen am Auto spüren.
Sollten Sie zudem ein Herz für die Umwelt haben, dürfen wir Ihnen sagen: Die umsichtigere Fahrweise hilft nicht nur Ihrer Brieftasche, sondern minimiert auch Ihren ökologischen Fußabdruck.